Boris Herrmann auf der Malizia Explorer © Antoine Auriol I Team Malizia

Herrmann stellt Malizia Explorer vor - Ein Segelboot für die Klimaforschung

Stand: 06.05.2025 21:55 Uhr

Segelrennen rund um den Globus sind das eine für Boris Herrmann und sein Team Malizia, die Klimaforschung das andere. Dafür hat der Weltumsegler aus Hamburg die Malizia Explorer vorgestellt - ein neues Segelboot für spezielle Forschungsexpeditionen.

von Matthias Heidrich

Ein Selfie mit Angela Merkel ließ sich Boris Herrmann nicht nehmen, so von Hamburger zu Hamburgerin. Zusammen mit der ehemaligen Bundeskanzlerin und Klimschutzaktivistin Luisa Neubauer wohnte der Weltumsegler am Dienstag als Zuschauer der holprigen Wahl des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz im Berliner Reichstag bei. Der CDU-Politiker steht nicht gerade im Verdacht, den Klimaschutz ganz oben auf seiner Agenda zu haben. Neubauer und Herrmann schon.

Herrmann: "Ein spannendes neues Kapitel"

Am Abend, auf der Bühne der Nationalen Meereskonferenz, die ebenfalls in Berlin stattfand, unterstrich der 43-Jährige das, als er die Malizia Explorer vorstellte. "Wir sind stolz, ein spannendes neues Kapitel in unserer Mission zur Förderung der Meeresforschung und zur Anregung ehrgeiziger Klimaschutzmaßnahmen ankündigen zu dürfen: die Anschaffung eines segelnden Forschungsschiffs", sagte Herrmann, der mit seiner Malizia - Seaexplorer bereits seit Jahren Daten für die Meeresforschung sammelt.

VIDEO: Die Wissenschaft an Bord der Malizia - Seaexplorer (1 Min)

Dafür hat das Team nun eigenes Schiff, das "Daten in abgelegenen und relevanten Meeresregionen sammeln, die wissenschaftliche Forschung vorantreiben und die Öffentlichkeit für die entscheidende Rolle des Ozeans in unserem Klimasystem sensibilisieren" soll. Unterstützt wird das Projekt von der deutschen Reederei F Laeisz sowie wissenschaftlichen Institutionen wie dem Alfred-Wegener-Institut (AWI), Geomar, Hereon, der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission der UNESCO und weiteren Partnern.

Knapp 26 Meter lang und aus Aluminium gefertigt

Das 25,99 Meter Meter lange ehemalige Aluminium-Kreuzfahrtschiff mit Baujahr 2005 wurde von Team Malizia erworben und über den Winter überholt. Es soll noch entlegenere Regionen der Weltmeere erreichen und noch näher an die Pole herankommen als die Malizia - Seaexplorer. Neben der Datenerfassung ist das Boot mit weiteren wissenschaftlichen Instrumenten, unter anderem zur Wasserprobenahme, ausgestattet. Alles mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane zu erforschen.

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"Dieses Forschungsschiff ist eine natürliche Weiterentwicklung der Mission unseres Teams. Es ermöglicht uns, unseren Einfluss auszuweiten, neue Regionen zu erschließen, mit Wissenschaftlern zusammenzuarbeiten und die dringende Botschaft über die Gesundheit der Ozeane und den Klimawandel zu vermitteln", so Herrmann.

"Es ist ein wichtiger Schritt zur Vereinigung von Seglern, Wissenschaftlern und Kreativen, um dem Ozean eine Stimme zu geben." Boris Herrmann

Erste große Expedition in die Antarktis

Getauft wird das neue Boot am 6. Juni in Monaco, kurz vor der UN-Ozeankonferenz (UNOC) in Nizza (9. bis 13. Juni). Die erste große Expedition wird die Malizia Explorer dann in die Antarktis führen. Richtung Südpol war Herrmann zuletzt bei der Vendée Globe auch mit der Malizia - Seaexplorer unterwegs gewesen.

Für die Malizia-Rennyacht steht als nächste große Herausforderung das Ocean Race Europe an. Der Startschuss fällt am 10. August in Kiel. Die Umbaumaßnahmen am Boot sind dafür abgeschlossen und Herrmanns Rennyacht wurde ebenfalls am Dienstag in Lorient erstmals wieder zu Wasser gelassen. Dort konnte Herrmann dann nicht dabei sein, die Kanzlerwahl und vor allem die Malizia Explorer gingen an diesem Tag vor.

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